Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz informierte sich kürzlich eingehend über den Neustart der Tafelarbeit und des Bringdienstes nach der vorübergehenden Schließung. Sie zeigte sich überrascht und erfreut zugleich über die vielen jungen Gesichter, die sich in dieser schwierigen Zeit mit großer Begeisterung für die Bedürftigen der Tafel engagieren. Holger Claes, Leiter des Diakonischen Werkes Gießen, und Tafel-Organisatorin Anna Conrad erläuterten, dass ein völlig neues Team aufgebaut werden musste, da die Mehrzahl der ehrenamtlich Helfenden aus dem Stammteam zur Corona-Risikogruppe zählen. Viele Studierende hatten sich auf die Veröffentlichungen der Tafel gemeldet, um zu helfen.
Alle Lebensmittel, die in Geschäften eingesammelt werden, werden sortiert, in Kisten verteilt und an vier Tagen in der Woche zu den Haushalten gebracht und „kontaktlos“ übergeben. Anna Conrad erläuterte, dass zunächst die bedürftigen Haushalte ausgewählt wurden, die zu den Risikogruppen gehören sowie diejenigen, die bereits vorher aufgrund einer Behinderung oder ihres Alters schon von der Tafel beliefert wurden.
Claes und Conrad ergänzten, dass es bereits konkrete Überlegungen gebe, die Tafel-Arbeit wieder vollumfänglich aufzunehmen. Hierzu müssten jedoch weitere Fragen geklärt und Vorgaben erfüllt werden. Wie ist der Abstand untereinander vor dem Tafeleingang einzuhalten? Wie kann die Lebensmittelübergabe ohne Gesundheitsrisiko erfolgen? Wie kann die Organisation des Abholens und Sortierens erfolgen?
Grabe-Bolz dankte allen Mitarbeitenden ausdrücklich für die großartige Unterstützung der Tafelarbeit, mit der viele Menschen in prekären Situationen erreicht werden. Die Tafel sei ein gutes Beispiel für gelebte Solidarität in der Stadt, die gleichzeitig auch einen wichtigen Beitrag zur Rettung von Lebensmitteln leiste. Der Einsatz von insgesamt mehr als 300 Ehrenamtlichen nötige ihr viel Respekt ab.