Das Ehrenamt, Kitt der Gesellschaft

Die Zahlen schwanken je nach Studie, sind aber auf jeden Fall beeindruckend. Zwischen 17 und 20 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich. Ehrenamtlich tätig sein bedeutet nach Definition, sich freiwillig und unentgeltlich regelmäßig oder sporadisch für das Gemeinwohl zu engagieren. Viele Bereiche des öffentlichen Lebens würden ohne ehrenamtlich Tätige kaum existieren. In den kommunalen Institutionen – als Schöffen, Ortsvorsteher, Wahlhelfer, Schülerlotsen u.v.m – stellen sich Ehrenamtliche ebenso wie in Sozialstationen, im Hospiz, beim Technischen Hilfswerk (THW), in der Jugendarbeit, bei der Freiwilligen Feuerwehr, Vereinen oder der DLRG in den Dienst der Gemeinschaft.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier adelte das Ehrenamt anlässlich einer Ordensverleihung einmal als „tragende Säule für den Zusammenhalt der Gesellschaft“ und als „Lebenselixier für die Demokratie“ .Auf allen Ebenen, im Bund, in den Ländern und in den Kommunen, hat sich eine Anerkennungskultur für das Ehrenamt entwickelt von der Verleihung von Orden für besonderes bürgerschaftliches Engagement bis hin zur Ausgabe von Ehrenamtscards, die auch die Stadt Gießen herausgibt.

Eine der größten ehrenamtlichen Bewegungen in Deutschland sind die Tafeln. Mehr als 60 000 Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten sind dort tätig. Auch viele Prominente helfen dabei, Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen. So etwa Fußball-Weltmeister Paul Breitner, gerade 70 Jahre alt geworden, der zusammen mit seiner Frau schon seit mittlerweile zehn Jahren jeden Montag in München-Haidhausen bei der Essensausgabe mitarbeitet.