Lebensmittelverschwendung – Lebensmittel retten
Zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jährlich im Müll, pro Kopf mehr als 80 Kilogramm. Der größte Teil davon wandert am Ende der Kette in den Biotonnen der privaten Haushalte.
Gut vier Prozent der zwölf Millionen Tonnen gelangen gar nicht erst zum Verbraucher, sondern werden im Groß- und Einzelhandel, obwohl qualitativ noch einwandfrei, aus dem Wirtschaftskreislauf genommen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder nicht den Normen entspricht.
„Zu gut für die Tonne“
An diesem Punkt der Nahrungsmittelkette kommen die Tafeln ins Spiel, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Lebensmittel zu retten und an bedürftige Menschen zu verteilen. Rund 265 000 Tonnen sammeln die etwa 1000 Tafeln in Deutschland (60 davon in Hessen) jedes Jahr ein und versorgen damit rund 1,7 Millionen bedürftige Menschen mit Lebensmitteln. Die größten Posten sind frisches Obst und Gemüse (37 Prozent), gefolgt von Brot- und Backwaren (18 Prozent) und Milchprodukten (14 Prozent). Mehr als 2300 Fahrzeuge sind bundesweit im Einsatz, um die Lebensmittel von den Einzelhandelsketten zu den Ausgabestellen zu transportieren.
Die Tafel Gießen
Bei der im Jahr 2005 gegründeten Tafel Gießen, die von der Diakonie verwaltet wird, mit der Hauptausgabestelle im Leimenkauter Weg und weiteren fünf Ausgabestellen in Lollar, Pohlheim, Linden, Reiskirchen und Allendorf/Lda. werden jährlich mehr als 100 000 Kisten Ware abgeholt, sortiert und an rund 900 Haushalte ausgegeben. Für die Abholung der Lebensmittel sind täglich fünf Fahrzeuge im Einsatz, knapp 300 ehrenamtliche Helfer kümmern sich um die Verteilung der Lebensmittel. (Fotos: Peter Hillgärtner)